Wem sind die Bewertungen nicht schon mal beim Einkaufen aufgefallen? Fallstaff, Winespectator, Decanter, Weinwisser, Luca Maroni, Guía Peñín etc. Wobei ich gerne anmerken möchte, dass René Gabriel der bekannteste Weinkritiker der Schweiz ist. Aber eines der weltweit bekanntesten Punktvergabesysteme für Weine ist bestimmt jenes von Robert Parker.
Parker war in den 80er Jahren noch als Rechtsanwalt tätig und ist nach wie vor ein grosser Weinliebhaber. Er entschloss sich ein eigenes Bewertungssystem aufzubauen, welches seinen persönlichen Eindruck über einen Wein wiederspiegelt. Dabei handelt es sich um ein 100-Punkte-Schema welches aus vier Bewertungskriterien besteht. Aussehen, Geruch, Geschmack und Gesamteindruck. Jeder Wein erhält mindestens 50 Punkte. Hinzu kommen max. 5 Punkte fürs Aussehen, max. 15 Punkte für den Geruch, max. 20 Punkte für den Geschmack und max. 10 Punkte für den Gesamteindruck. Höchstpunktzahl sind somit 100 Punkte.

Wenn man die Punkte in Worte fasst, gelten Weine mit 96-100 Parker Punkten als herausragend. 90-95 Punkte als hervorragend, 80-89 als überdurchschnittlich bis sehr gut, 70-79 Punkte als durchschnitt und alles darunter sollte man lieber nicht anfassen.
Weine mit 100 Punkten sind äusserst selten anzutreffen wie z.B. der Château Cos D’Estournel 2009 oder der Château Haut-Brion 2015. Selbstverständlich ist dem entsprechend auch der Preis mit rund CHF 400.- und CHF 700.- eher im oberen Segment anzutreffen. Der Einfluss von Parker ist durchaus signifikant und nicht immer unumstritten, da die Bewertung von einem renommierten Namen eine grosse Nachfrage auf das Produkt auslösen kann.
Am Tisch gilt aber am Ende immer noch, dass der Wein dem Geniesser schmecken muss und nicht einem Team von Spezialisten. Aber es wäre schon einmal etwas spezielles einen 100er Parker-Punkte-Wein vor der Nase zu haben…